Eine historische Ziegelei aus dem 20. Jahrhundert bildet den Kern des Industriemuseums in Lage. Früher wurden hier Ziegel von Hand hergestellt, ab 1922 gaben Maschinen den Takt an.
Die Ziegelei Lage wurde 1909 nördlich von Lage zwischen Hagen und Sylbach durch den Ziegeleiarbeiter Gustav Beermann (1882 – 1965) und den Unternehmer Friedrich Bobe als Sylbacher Dampfziegelei gegründet. Beermann war zunächst Wanderziegler, später Arbeiter in der väterlichen Ziegelei. Er investierte 12.000 Reichsmark in das 1909 gegründete Ziegelunternehmen. 1914 zahlte er seinen Teilhaber Friedrich Bobe aus und wurde zum Alleininhaber. Bis zur Schließung 1979 war die Ziegelei ein Familienunternehmen.
1980 erwarben die Stadt Lage, der Kreis Lippe und der Landesverband Lippe die stillgelegte Ziegelei mit dem gesamten Gebäude- und Maschinenbestand. Die Anlage wurde 1982 durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe übernommen, der sie zu einem Standort des LWL-Industriemuseums machte. Das Museum wurde nach Restaurierung der übernommenen Gebäude, Maschinen und Anlagen 2001 eröffnet. Außerdem entstand ein neues Ausstellungsgebäude. Das Museum ist wegen der vielen funktionstüchtigen Einrichtungen der alten Ziegelei ein produzierendes Museum mit Schauvorführungen an bestimmten Terminen im Jahr. Im Hoffmannschen Ringofen werden einmal jährlich für einige Tage Ziegel hergestellt. Besucher können per Hand einzelne Ziegel formen. Eine Dauerausstellung informiert über die Geschichte der Ziegelproduktion sowie über das Wanderzieglerwesen.